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Gibt es universelle, Jahrtausend alte Prinzipien für die die Erlangung und die Vermehrung von Geld? Muss man das „Geheimnis“, wie man reich wird, gar nicht selbst suchen, sondern nur ausgraben und neu entdecken? Nicht weniger als das verspricht „Der Reichste Mann von Babylon“ - ein Buch, welches heutzutage als ein Klassiker der Money-Mindset-Literatur zu betrachten ist.
„In der Stärke deiner eigenen Wünsche liegt eine magische Kraft. Leite diese Kraft mit deinem Wissen über die fünf Gesetze des Goldes und du sollst die Schätze Babylons teilen.“
George S. Clason erzählt die Geschichte von Arkad und dessen Aufstieg von einem jungen, mittellosen Kaufmannssohn zum reichsten Mann in der damals reichsten Stadt der Welt. Eines Tages wird er vom König von Babylon beauftragt, seine Weisheit an eine neue Generation von Männern weiterzugeben, denn „[…] reich kann die Stadt Babylon nur dann sein, wenn viele ihrer Bewohner am Reichtum teilnehmen können.“
Arkad tritt in der Geschichte somit als ein großer Lehrer auf, der seinen Zuhörern und dem Leser vermittelt, welche Regeln es zu beachten gilt, wenn man großen Reichtum anhäufen will. Bei den einzelnen Geschichten handelt es sich um verschiedene Phasen seines eigenen Lebens, die episodenhaft mit allerlei Zeitsprüngen erzählt werden. Zusammengefasst kann man die Geschichten wie eine moderne Investment-Strategie lesen.
Die Grundidee und Arkads entscheidendste Weisheit bezieht sich darauf, dass es unumgänglich ist, sich selbst zu bezahlen. Er nennt hier explizit eine Sparquote von 10% als Minimum, die man monatlich zur Seite legen sollte und die als Grundlage der eigenen Vermögensbildung dient.
Dieses Geld soll man anschließend so anlegen, dass es sich langfristig vermehrt und ein Leben lang für einen arbeitet. Arkad liefert noch weitere Geschichten, über die Kontrolle der eigenen Ausgaben, den Schutz des eigenen Vermögens bis hin zur Versuchung von allerlei Investitionsmöglichkeiten reicht, wobei letzteres ein Thema ist, dass uns auch in unserer modernen Gesellschaft immer wieder über den Weg läuft.
Der wertvollste Tipp des gesamten Buches ist wohl jener, dass es nichts Klügeres gebe, als durch ständige Weiterbildung seine Verdienstmöglichkeiten zu verbessern. Dazu gehören laut Arkad die ständige persönliche Weiterentwicklung durch Bücher und eine Einstellung zum lebenslangen Lernen.
„Wo die Entschlossenheit ist, kann der Weg gefunden werden.“
⠀ Beim Lesen der einzelnen Episoden fällt schnell auf, dass sich die Grundprinzipien oftmals wiederholen. Spare, investiere, sei nicht zu gierig, sei nicht ungeduldig und schütze dein Erspartes. Heutzutage sind das die allgemeinen Grundlagen, einer langfristigen Investitionsstrategie. Bedenkt man jedoch, dass Clason die erste Version dieses Buches bereits 1926 veröffentlich hat, muss man sie in einem bedeutenderen Licht betrachten. Nicht nur, dass sich diese Grundlagen erst im Laufe der Zeit im breiten Bewusstsein etabliert haben, man muss „Der reichste Mann von Babylon“ somit auch als einen Grundpfeiler der Money-Mindset-Literatur betrachten. Spätere Autoren wie Bodo Schäfer oder Robert Kiyosaki haben Clasons Ideen aufgenommen und ihrerseits interpretiert und veröffentlicht.
Insgesamt reiht sich „Der reichste Mann von Babylon“ ein in die Reihe der Ratgeber, die als Geschichten verpackt sind. Im Gegensatz zu „Der Alchimist“ oder „Das Café am Rande der Welt“ geht es aber offensichtlich nicht um die persönliche Weiterentwicklung, sondern um finanzielle Bildung. Dabei sollte jedoch erwähnt werden, dass den einzelnen Geschichten, die zur Übertragung der Lehren dienen, eine innere Dramatik fehlt. Sie dienen lediglich als Vehikel für die Übertragung der Informationen. Ob die Geschichten historisch betrachtet auch nur ansatzweise so geschehen sind, darf wie immer bezweifelt werden.
„Um Glück zu erlangen, musst du etwas tun und ohne zu zögern eine Entscheidung treffen, wenn sich eine vielversprechende Gelegenheit ergibt. Einer unserer größten Feinde dabei ist der Zauderer in uns. Er kommt immer dann zu Wort, wenn sich uns eine große Chance darbietet. Der Zauderer drängt uns dazu lieber noch ein bisschen zu warten und das so lange, bis wir die Gelegenheit verpasst haben.“
Darüber hinaus bleibt festzuhalten, dass auch nicht mehr alle Tipps, die dieses Buch übermitteln will, heutzutage noch zeitgemäß sind. So ist unter anderem der Tipp Nummer 5: „Mache dein Heim zu einer einträglichen Investition.“ heutzutage als nicht als aktuell zu betrachten, wie auch schon Kommer zeigte.
Insgesamt bekommt „Der reichste Mann von Babylon“ somit von uns 4 von 5 Sternen. Es ist für jeden zu empfehlen, der sein eigenes Money-Mindset weiterentwickeln möchte und ist als Grundlage vieler folgender Autoren anzuerkennen.
Das Buch ist erstmals 1926 erschienen und hat je nach Version zwischen 193 und 208 Seiten. Es ist als Taschenbuch ab 9,99€ erhältlich.
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