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Kaufen oder mieten? - von Gerd Kommer

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Der Eigenheimwunsch der Deutschen ist laut Gerd Kommer häufig getrieben von finanziellen Vorstellungen, die leider ebenso häufig wenig mit der wirtschaftlichen Realität zu tun haben, sondern von Stammtisch-Mythen und Fehlinformationen der Branche geprägt sind. Wann und ob ein Eigenheim trotzdem die richtige Entscheidung für dich sein kann, erfährst du in diesem Buch! ⠀

Die Rezension des Buchs Kaufen oder Mieten von Gerd Kommer geschrieben von Bookbeaches.

„Sie wollen ein Eigenheim kaufen? Weil alle sagen, das rechne sich langfristig immer? Lesen Sie zuerst dieses Buch“ - Markus Hydra⠀


Der Investmentbanker und Autor Gerd Kommer möchte mit Mythen aufräumen. In seinem Buch „Kaufen oder Mieten“ von 2016 vermittelt er auf gut 200 Seiten wissenschaftliche Erkenntnisse über die Immobilienmärkte verschiedener Länder über mehrere Jahrzehnte - und leistet damit unfassbar wertvolle - und leider zumindest in Deutschland sehr seltene - Arbeit. Die große Frage über allem: Lohnt sich für den individuellen Leser der Kauf eines Eigenheims?



Um diese Frage zu beantworten räumt Kommer gleich zu Beginn mit 15 gängigen Immobilien-Mythen (z.B. Inflationsschutz, gute Altersvorsorge, verlässliche Preissteigerung) auf und erklärt, warum Rechtfertigungen wie „Aber in 30 Jahren sparen wir dann die Miete“ leider meist nicht viel mehr sind als das: Inhaltlich falsche Rechtfertigungen auf einem Themengebiet, das emotionaler wohl nicht sein könnte.⠀


Er untersucht wissenschaftlich (!), was die Immobilienbranche und die Banken uns verschweigen, welche historischen Wertsteigerungen und Renditen Immobilien wirklich einbrachten, mit welchen Nebenkosten und Instandhaltungen man durchschnittlich rechnen musste, welche Risiken mit einem Immobilienkauf einhergehen und vieles mehr. Dabei geht er auch auf die Motive der Banken und der Immobilienbranche ein, Fehlinformationen über genau solche Punkte zu verbreiten.


„Lohnt sich das Eigenheim für jeden? Auf Basis historischer Daten und mit einem kritischen Blick auf fragwürdige Werbeversprechen von Banken und Immobilienbranche mahnt Gerd Kommer zur Skepsis.“


So manch einem mag Kommer in diesem Abschnitt vor den Kopf stoßen. Dabei möchte er keineswegs kategorisch vom Eigenheimbesitz abraten. Das Buch beinhaltet daher neben den harten Zahlen, Daten und Fakten auch ein Kapitel zu nicht quantifizierbaren Argumenten: Persönliche Entfaltung, Emotionen, empfundene Sicherheit, Verständnis für die Investmentklasse und vieles mehr. 12 qualitative Argumente für ein Eigenheim würdigt er auf diese Weise kritisch.

In Kaufen oder Mieten erklärt Gerd Kommer ausführlich, warum es sich nicht mehr lohnt, ein Eigenheim zu besitzen und warum man mehr Geld haben kann, wenn man eine Wohnung mietet, anstatt sie zu kaufen.

Sein eigenes Fazit: Auch er schließt nicht aus, irgendwann ein Eigenheim zu erwerben. Allerdings nicht, weil er sich davon ein gutes Investment erhofft, sondern obwohl er weiß, dass sein Geld in Mieten durchschnittlich klüger ausgegeben wäre. Denn Kaufen oder Mieten ist eben viel mehr als eine Rechnung, es ist eine Lebensstilentscheidung, was er auch immer wieder betont.


Im letzten Teil untersucht er zudem noch zukünftige Annahmen für und Trends des Immobilienmarkts, die künftige Rentabilität beeinflussen könnten. Auch die Alternativen, z.B. ein simples Investmentportfolio, finden hier Berücksichtigung. Zudem führt er in einem kurzen Kapitel auch das Thema „Private Vermietung als Altersvorsorge“ aus.


Dabei gilt für das gesamte Buch, dass natürlich individuelle Finanzierungskonditionen und weitere Faktoren in Kommers Rechnung einfließen und daher natürlich auch nicht jeder Hauskauf eine finanzielle Fehlentscheidung ist. Ebenso wie einige Häuser tatsächlich im Wert steigen, andere jedoch nicht. Eine Prüfung muss hier stets individuell erfolgen.


Die Kernaussage soll hier viel mehr sein, dass ein Eigenheimkauf eben nicht automatisch die richtige Entscheidung ist, sondern reflektiert betrachtet werden sollte. Nach Durcharbeiten des Buches sollte jeder Leser, wie Kommer selbst, in der Lage sein, sich einzugestehen, dass es häufig einfach nicht die finanziellen Vorteile sind, die zum Hauskauf bewegen sollten, sondern dass es sich um eine Lebensstilentscheidung handelt, für die man in einigen Fällen im Vergleich zu Mietern dann auch „draufzahlt“ - was weder richtig noch falsch ist.

In Kaufen oder Mieten erklärt Gerd Kommer ausführlich, warum es sich nicht mehr lohnt, ein Eigenheim zu besitzen und warum man mehr Geld haben kann, wenn man eine Wohnung mietet, anstatt sie zu kaufen.

„Der einzig deutschsprachige Ratgeber zur wichtigen Fragen „Kaufen oder mieten?“, der historische Renditen aus den vergangenen vier Jahrzehnten enthält. Wer diese nicht kennt, läuft Gefahr Hunderttausende im Blindflug zu investieren. Klare Kaufempfehlung!“ - Prof. Dr. Olaf Gierhake


Unser Fazit:


Dieser Empfehlung können wir uns nur anschließen! Es öffnet die Augen für Themen, die von der breiten Masse gern mal bewusst übersehen werden und hilft bei einer reflektierten Entscheidung.


Dazu gesagt werden muss jedoch, dass sich das Buch gerade aufgrund der wissenschaftlichen Betrachtungsweise nicht an jeder Stelle einfach liest. Der Inhalt ist anspruchsvoll, aber schließlich geht es auch in den meisten Fällen um mehrere Hunderttausend Euro. Einfach formulierte Zusammenfassungen in Merkboxen am Ende eines jeden Kapitels helfen hier jedoch enorm.

Mit seinen 24,95€ ist das Buch zwar eher hochpreisiger im Vergleich zu den zahllosen Immobilien-Ratgebern aus der Branche, dafür jedoch für die erstmals wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas auch jeden Cent wert.



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