top of page

Wohlstand mit Strategie - von Bernd Reintgen

★★★


Gibt es in der heutigen Niedrigzinsphase noch eine Anlagestrategie, mir der man eine attraktive Kapitalrendite erwirtschaften kann und dabei trotzdem mit kalkulierbarem Risiko handelt? Die gibt es, und sie ist nicht nur leicht zu verstehen, sondern auch für jeden Privatanleger umzusetzen, sagt zumindest Bernd Reintgen und stellt diese in seinem Buch Wohlstand mit Strategie vor.


„Ganz besonders aber richtet sich Wohlstand mit Strategie an Menschen, die stressfrei mehr aus ihrem Geld machen möchten und denen eine Zukunft in finanzieller Unabhängigkeit oder finanzieller Freiheit wichtig ist.“



Überfliegt man das Inhaltsverzeichnis von Wohlstand mit Strategie könnte man es für ein reines Finanzbuch halten. Anhand von 4 Säulen (Geld behalten, Geld vermehren, Mehr Geld verdienen und Geld genießen) erklärt Bernd Reintgen das Konzept, wie es seiner Ansicht nach jeder Privatanleger zu einem Vermögen bringen kann. Dieses Konzept ist aus seiner jahrelangen Erfahrung als Finanzberater entstanden und folgt dabei einem klaren roten Faden, wobei die einzelnen Abschnitte aufeinander aufbauen. Das Buch insgesamt ist allerdings nur auf den ersten Blick als reines Finanzbuch zu betrachten.


Gerade bei Säule 1 (Geld behalten) handelt es sich vielmehr um sämtliche Bereiche des Money-Mindsets. Warum Sparen kein Verlust ist, wie man sein monetäres Ziel visualisiert und mit welcher Einstellung man sich seinen Vermögensaufbau erleichtern kann – bei all diesen im Buch behandelten Aspekten liest man nicht nur die jahrelange Erfahrung des Autors heraus, sondern auch die enge Zusammenarbeit mit Bodo Schäfer. Viele Konzepte sind hier übernommen oder ähneln sich zumindest.

Bevor also der fachliche Teil des Buches angeschnitten wird, legt Bernd Reintgen zunächst einmal die Grundlage, auf der er sein Konzept aufbaut. Ganz Bodo Schäfer typisch liest sich dieser erste Teile wirklich flüssig und zum Teil sogar motivierend.


„Sie können im Leben eine Geldmaschine sein, will heißen: Sie müssen arbeiten, um ihr monatliches Auskommen zu haben. Oder die schaffen sich eine Geldmaschine. Dann sorgt ihr Kapital für ihr Auskommen, ohne dass Sie arbeiten müssen.“


Den eigentlichen Hauptteil des Buches bildet die zweite Säule (Geld vermehren). Hier wird sehr umfangreich erörtert, mit welchen Anlageklassen (Assets) wir als Privatanleger ein Vermögen aufbauen können und wie es zwischen den einzelnen Klassen verteilt werden sollte (Asset-Allokation). Reintgen nutzt hier die Analogie einer Fußballmannschaft, in der es neben defensiven, risikoarmen Teilen auch immer offensive, risikoreichere Teile geben muss, damit am Ende eine (finanziell) erfolgreiche Mischung entstehen kann.


An dieser Stelle wird die Erfahrung von Bernd Reintgen als Investmentexperte ersichtlich. Sein System des Vermögensaufbaus baut nicht nur auf einer Asset-Klasse wie beispielsweise börsengehandelten ETFs auf, sondern verwendet auch risikoärmere Klassen wie Anleihen, Rohstoffe und aktive Fonds. Zu unserer großen Freude unterscheidet er klar zwischen Spekulation und Investition und macht deutlich, wie wichtig es ist, sich diesen Unterschied bei jeder finanziellen Entscheidung deutlich zu machen.


Leider liegt an dieser Stelle auch die aus unserer Sicht größte Schwäche des Buches. Bei dem detaillierten Vergleich der verschiedenen Assets werden ETFs (und zum Teil auch Einzelaktien) ungenügend und zum Teil falsch mit anderen Assets verglichen. Zwar werden die vielen Vorteile von ETFs genannt und auch mit aktiven Fons verglichen – hier werden jedoch falsche Schlussfolgerungen zu Gunsten von aktiven Fonds getroffen, die auf keiner wissenschaftlichen Grundlage beruhen. Wer hierzu detaillierte und ausführlich Erläuterungen benötigt, liest Kommer. Die Nachteile aktiver Fonds (vor allem die Kosten) werden nicht oder nicht ausführlich genug genannt.

„[…] viel wichtiger ist aber, dass Sie die gelernten Dinge auch anwenden und erfolgreich umsetzen. Wissen macht nicht reich, nur angewandtes Wissen kann Sie zu einem Leben in wahrem Wohlstand, in Reichtum und Glück führen. “


Die letzten beiden Säulen (Mehr Geld verdienen und Geld genießen) vervollständigen das Konzept des Vermögensaufbaus und bilden den Abschluss des Buches. Hier werden wieder Aspekte des Money-Mindsets aufgegriffen und somit der Bogen zum Anfang des Buches gespannt. Auch hier sind wieder deutliche Parallelen zu Bodo Schäfer erkennbar - der Abschluss fügt sich aber gut ins Gesamtkonzept des Buches ein.


Wohlstand mit Strategie wird von der Reintgen Konzept GmbH herausgegeben. Es hat 308 Seiten und kostet 24,90 € (zum Beispiel hier bei amazon*).


Fazit:


Wohlstand mit Strategie ist ein grundsolides Finanzbuch, welches auch das Money-Mindset umfangreich betrachtet. Es stellt detailliert dar, wie und vor allem mit welchen Assets man es als Privatanleger schaffen kann, sich langfristig ein Vermögen aufzubauen, selbst wenn man nur ein „normales“ Gehalt verdient.


Besonders gut gefallen haben uns die realistischen Renditeerwartung und die Analogie einer Fußballmannschaft zur eigenen Asset-Allokation. Abzüge gibt es von uns für die ungenaue und aus unserer Sicht verzerrte Gegenüberstellung von aktiven Investmentfonds und ETFs und die wiederholte Empfehlung für einen persönlichen Vermögensberater. Diese Punkte sind durch den beruflichen Hintergrund des Autoren zu erklären.


Über den Autor:


Bernd Reintgen ist Autor, Unternehmer, Finanzexperte und Redner. Er ist laut eigenen Angaben mit über 40 Jahren Investmenterfahrung einer der führenden Investmentexperten Europas. Bernd Reintgen war jahrelang der Finanzexperte von Bodo Schäfer und der Bodo Schäfer Akademie GmbH und hat während dieser Zeit den Fernkurs „In 7 Jahren Ihre erste Million“ mit gestaltet.



Besuche uns auch sehr gerne auf unserer @bookbeaches-Instagramseite und erhalte dort noch mehr Insights.


Klicke hier für noch mehr Rezensionen zu den verschiedenen Themen und stöbere gerne durch!


* Bei den Links handelt es sich um Affiliate-Links, mit denen du uns ein wenig unterstützen kannst. Vielen Dank!


Der Text verwendet wegen der besseren Lesbarkeit nur die männliche Bezeichnungen; selbstverständlich sind damit auch alle anderen Geschlechter angesprochen, männlich, weiblich und divers.


bottom of page