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Mission Verantwortung - von Bernd Kiesewetter

★★★★


„Mission Verantwortung - weil Erfolg deine Entscheidung ist“ - Dieser Titel macht mich neugierig, übernehmen wir doch vermutlich alle hin und wieder zu wenig Verantwortung für bestimmte Bereiche unseres Lebens. Lies hier, ob der Titel halten kann, was ich mir von ihm versprochen habe!

„Lieben Sie Ihre Verantwortung, denn Sie haben sie sowieso.“



Mission Verantwortung von Bernd Kiesewetter zeigt, wie falsch wir heutzutage eigentlich mit dem Wort Verantwortung umgehen.

Bernd Kiesewetter liefert mit „Mission Verantwortung“ auf ca. 230 Seiten einen Rundumschlag zum Thema „Verantwortung“. Er beschreibt den kompletten Prozess von der eigenen Statusaufnahme (Wo übernehmen wir selbst zu wenig oder vielleicht auch mal zu viel Verantwortung?) über die Erkenntnis, wie wir selbst mehr Verantwortung für unser Leben übernehmen können, bis hin zur Frage, wie wir dann schließlich damit umgehen, wenn wir sie übernommen haben.


„Verantwortung ist unserer Kultur mit negativen Gefühlen besetzt.“


Der rote Faden (dieser Prozess der Verantwortung) der für mich erst auf den zweiten Blick erkennbar wurde, zieht sich durch das ganze Buch. Bernd startet im ersten Abschnitt klassisch mit einer Definition von Verantwortung und beschreibt, warum so viele Menschen etwas Negatives damit assoziieren.


Er erklärt sowohl, dass einige Menschen zu wenig Verantwortung übernehmen, als auch, dass es Menschen gibt, die sich prinzipiell zu viel Verantwortung aufbürden. Eine Sichtweise, die ich sehr wertvoll und wichtig fand - es geht schließlich auch nicht darum, sich immer für alles verantwortlich zu fühlen. Wir können nicht immer alles beeinflussen was uns passiert, aber wir können immer beeinflussen, wie wir damit umgehen.


Vielmehr geht es um Balance: Die Lesenden sollen erkennen, wo sie selbst zu wenig oder zu viel Verantwortung übernehmen und auch warum. Sein Ziel: Eine positive Neubewertung des Begriffes „Verantwortung“, denn sie ist es schließlich, die es uns ermöglicht, unsere Ziele und Träume zu erreichen.

„Sie können Ihrer Verantwortung nur dann gerecht werden, wenn Sie auch die Verantwortung dafür übernehmen, nicht für alles die Verantwortung übernehmen zu können.“

Sobald der Lesende mit Hilfe vieler Fragen und Denkanstöße die eigene „Verantwortungs-Situation“ aufgenommen hat, widmet sich Bernd der eigentlichen Arbeit: Für welche Bereiche deines Lebens musst du Verantwortung übernehmen und wie kannst du das schaffen?

Dieser zweite Abschnitt bildet das Kernstück und hat mir definitiv am besten gefallen. Bernd benutzt das Sinnbild eines „Circle of Life“ um 12 Bereiche des eigenen Lebens zu definieren, für die jeder von uns die alleinige Verantwortung trägt. Und um dieser Verantwortung gerecht zu werden, ist es nötig, dass wir klare Entscheidungen treffen, hinter denen wir zu 100% stehen.


Ich bin normalerweise kein Fan davon, dass Autoren ihr persönliches Schicksal als dramatisches Stilmittel einsetzen, aber besonders in diesem Abschnitt helfen Bernds persönliche Erfahrungen als ehemals Drogenabhängiger dem Lesenden, zu verstehen, wo das Problem mit Entscheidungen liegt. Oder wie häufig habt ihr schon Entscheidungen getroffen, die ihr in dem Moment 100% so gemeint habt, sie aber dennoch nicht durchgezogen habt? Mit dem Rauchen aufhören, gesünder ernähren, mehr Verständnis für den Partner aufbringen, you name it.


„Meine Entscheidungen waren im Moment der Entscheidung immer ernst gemeint. Trotzdem scheiterten sie zigfach.“


Der dritte Abschnitt rundet das Thema ab und ich freue mich, dass Bernd auch diese Parts nicht vergessen hat. Denn was passiert, sobald wir für alles Nötige die Verantwortung übernommen haben und das im Idealfall auch noch gerne tun und lieben lernen? In unserer heutigen Gesellschaft ist es leicht, sich immer wieder neue Ziele zu stecken und sich einzureden, man hätte noch nicht genug geleistet. Aber du darfst die Dinge genießen, die daraus folgen, dass du Verantwortung für dich übernommen hast!


Wer dann noch nicht genug hat mit der Verantwortung für sich selbst, erhält noch ein „Bonus“ Kapitel darüber, dass Verantwortung nicht bei uns selbst aufhört, sondern wir auch eine gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung u.a. für diesen Planeten haben - ich sagte ja bereits: Ein absoluter Rundumschlag!


„Ich wage zu behaupten, dass Bequemlichkeit in mehr als 90% aller Fälle die wahre Ursache von nicht oder nicht ausreichend übernommener Verantwortung ist.“


Fazit


Kurzfassung: Es gab - für ein 4-Sterne Buch - eigentlich überdurchschnittlich viele Dinge, die mir in „Mission Verantwortung“ nicht gefallen haben, aber auch Themen, die ich überdurchschnittlich bemerkenswert dargestellt fand - für mich ein Buch der Extreme!


Man spürt auf jeder einzelnen Seite den Willen, die Energie und die absolute Überzeugung des Autors! Auch oder gerade weil er bewusst auf die Füße tritt und unpopuläre Meinungen äußert (was ganz nach meinem Geschmack ist). Daraus resultieren an der ein oder anderen Stelle besonders im ersten Teil ziemlich starke Pauschalisierungen (die wiederum gar nicht nach meinem Geschmack und auch teils einfach wissenschaftlich nicht belegbar oder gar wahr sind), aber vor dem Hinblick seiner Leidenschaft für das Thema kann man dieses Stilmittel auch großzügig überlesen.

Lies in der bookbeaches Rezension, warum Verantwortung nichts Schlechtes ist und du sie sogar suchen solltest.

Zudem wäre man sicher auch mit der Hälfte der Seiten gut zurecht gekommen, was dem roten Faden ggf. gut getan hätte, aber auch hier kann ich Bernd wieder keinen Vorwurf machen, weil eben seine ganz persönliche Geschichte in dem Buch steckt. Dafür erhält man auf diesen Seiten wertvolle Lebenserfahrungen, kritische Denkanreize und das Hinterfragen des Status Quo.


Wirklich fehlen tun mir an einigen Stellen dann aber doch die letzten Fünkchen zum vollständigen Bild. So lässt er den Lesenden z. B. an der ein oder anderen Stelle mit Appellen oder Aussagen à la (sinngemäß) „Man muss halt nur seine Glaubenssätze ändern.“ stehen, ohne auf das „wie“ weiter einzugehen. Aber dann wäre das Buch wahrscheinlich auch schnell bei der dreifachen Seitenzahl.


Du merkst: Dieses Buch wird nicht everybody’s Darling sein und es ist keine wissenschaftliche Meisterleistung. Aber es ist echt. Es steckt voller Lebenserfahrung, Leidenschaft und wertvollen Blickwinkeln - wenn man sich darauf einlässt - was ich jedem abschließend nur empfehlen kann!



„Wenn Sie keine Lust mehr haben, dann müssen Sie eben ohne Lust weitermachen.“


Wenn du mehr über Bernd und seine Arbeit erfahren möchtest, besuch doch gerne einfach mal seine Website!


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Der Text verwendet wegen der besseren Lesbarkeit nur die männliche Bezeichnungen; selbstverständlich sind damit auch alle anderen Geschlechter angesprochen, männlich, weiblich und divers.

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