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Dieses Buch kann man fast als absoluten Klassiker auf dem Gebiet der Ratgeber für Produktivität und Erfolg anführen. Obwohl in aller Munde, bin ich selbst erst Ende des Jahres 2020 dazu gekommen, mir ein Urteil über „Die 4-Stunden-Woche“ von Timothy (Tim) Ferriss zu bilden.
„Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben“ - Was für ein Versprechen bereits auf dem Cover dieses Buches. Kann es tatsächlich die Anleitung zur Flucht aus dem Hamsterrad und die Lösung für eine bessere Work-Life-Balance darstellen, die es vorgibt zu sein? Die kurze Antwort: Es kann definitiv dabei helfen. Sogar dann, wenn man nicht mal aus dem Hamsterrad ausbrechen möchte.
Die Erstauflage von 2015 schaffte es auf Platz 1 der New York Times-Bestseller und machte ihren Autor Tim Ferriss berühmt. Das Buch traf exakt den Zeitgeist: Weniger arbeiten, viel weniger, und dabei vielleicht sogar noch mehr verdienen - Her damit! Wer möchte schon heute gerne noch 40-Stunden pro Woche im Büro verbringen, wenn Tim verspricht zu erklären, wie man das gleiche Geld auch mit 4 Stunden Arbeit ortsunabhängig verdienen kann?
Der Autor, Unternehmer, Berater, (mein absoluter Lieblings-)Podcast-Host (list, whatever else comes to your mind) hat wohl geahnt, dass sich dieser Trend und das Hinterfragen der eigenen Situation und des eigenen Lebenssinns noch verstärken wird. Zudem ist er wohl DAS Paradebeispiel dafür, dass funktionieren kann, was er schreibt.⠀
„Die Möglichkeiten sind grenzenlos, doch jeder Weg beginnt mit dem gleichen ersten Schritt: dem Überwinden von Vorurteilen“
Aber worüber schreibt er denn überhaupt? „Die 4-Stunden-Woche“ vermittelt, wie wirklich jeder es schaffen kann, seine Gewichtung von Leben und Arbeit auf den Kopf zu stellen. Es zeichnet das Idealbild eines Online-Unternehmers, der sich selbst durch Automatisierung entbehrlich macht und zu jeder Zeit von überall auf der Welt arbeiten kann. Bereits hier wird der ein oder andere pausieren und feststellen, dass er gar nicht der Typ dafür, sein Job nicht dafür geeignet oder er einfach sehr gerne sicher angestellt ist. Die gute Nachricht: Selbst diesen Menschen unter uns hat das Buch viel zu bieten.
Auch, wenn man nicht plant, sich selbstständig zu machen oder gar mit einem Online-Business Ort- und zeitunabhängig durchzustarten, kann man aus „Die 4-Stunden-Woche“ viele Erkenntnisse mitnehmen. Denn auch die Themen Produktivität, Selbstmanagement, Home Office und viele mehr werden behandelt und durch viele praktische Tipps, Internetseiten, Fragen, Übungen oder Fallstudien erweitert.
Dafür teilt Tim das Buch in vier Abschnitte auf dem Weg zu mehr Leben auf: Definition, Eliminieren, Automation und Liberation. Im ersten Teil definiert er, von was für einem Konzept er überhaupt spricht. Er inspiriert dazu, sich mit seinem eigenen (Arbeits-)Leben auseinanderzusetzen, den Status Quo zu hinterfragen und wieder ein bisschen abenteuerlustiger zu werden. Dabei erinnert er aber auch daran, dass es nicht darum geht, um jeden Preis etwas zu verändern, bloß weil er es erzählt, sondern zu hinterfragen, welche Veränderung wirklichen Mehrwert für das eigene Leben bringen könnte.
„Trage ich meine Unterhose über der Hose, nur um anders zu sein? Nein, normalerweise tue ich das nicht. (..) Ich muss nichts ändern, was bereits gut funktioniert.“
Würde man vielleicht gerne etwas anderes ausprobieren, den Job wechseln, ein Produkt entwickeln? Was ist dann das Schlimmste, das passieren kann, wenn man es einfach versucht? Dieser Tipp, sich das absolute Worst-Case-Szenario auszumalen begleitet mich schon wesentlich länger als Tim Ferriss und ich kann ihn jedem nur ans Herz legen. Sobald man sich überlegt, was alles Schlimmes passieren kann, fällt schnell auf, dass die Situation gar nicht so schlimm wäre oder man vielem leicht entgegenwirken kann und man verliert die Angst davor, Dinge „einfach mal zu machen“.
„Ich bin ein alter Mann und ich habe viel Schreckliches erlebt, doch das meiste davon ist zum Glück nie eingetreten.“ - Mark Twain
Im zweiten Abschnitt folgt der Teil, der wohl am ehesten als Produktivitätsratgeber gewertet werden kann: Das Eliminieren. Alles was dem Lebenskonzept, das man sich soeben ausgemalt hat, im Weg steht, muss weichen. Tim erklärt, warum Zeitmanagement und Multitasking Quatsch sind, wie man lernen kann, Unterbrechungen und unwichtige Aufgaben zu vermeiden und so effizienter zu werden. Denn wer kennt es nicht? Wir benötigen immer genau so lange für eine Aufgabe, wie wir dafür zur Verfügung haben. Komisch, oder?
Der dritte Teil „Automation“ ist nun der Abschnitt, aus dem Leser, die wirklich radikal aus dem Hamsterrad ausbrechen wollen vielleicht am meisten, andere eher weniger mitnehmen können. Tim beschreibt, wie man mit Hilfe von z.B. Outsourcing vieler Dinge an z.B. virtuelle Assistenzen seine eigene Zeit vom Einkommen entkoppeln kann. Er gibt eine Anleitung dafür, wie man seine „Muse“ finden kann: Das Produkt, das du vertreiben kannst, ohne viel Zeit dafür aufzuwenden.
„Liberation“ an letzter Stelle richtet sich dann schon wieder eher an jeden Leser. Es geht um die Frage, wie man seinem Job oder auch dem Büro als Arbeitsort mehr und mehr entkommen kann und so mehr Zeit für andere Dinge im Leben erlangt. Eine Anleitung dazu, wie man auch als Angestellter z.B. seinen Chef überzeugen kann, von Zuhause aus arbeiten zu dürfen, war für mich damals sehr spannend. In den aktuellen Zeiten ist Home Office jedoch bei einigen sogar etwas ganz Normales geworden.
Auch die Frage, was man denn überhaupt mit seiner (im besten Fall) nun neu gewonnenen Lebenszeit anfängt, ohne von vieler Freizeit überfordert zu sein, behandelt Tim, was dem Buch einen runden Abschluss beschert.
Unser Fazit:
Nicht umsonst betitelte Men’s Health das Buch auch als „the most surprising self-help hit of the decade“.
Dem, der wirklich radikal aus dem Hamsterrad ausbrechen möchte, könnte dieses Buch wohl keine größere Hilfe sein, sowohl im Denken, als auch im Handeln. Dazu kommt, dass es super erfrischend und kurzweilig zu lesen ist - eine klare Empfehlung!⠀
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Alleine aufgrund dieses Denkansatzes, der so fundamental anders ist als alles, was den meisten von uns von Anfang an vorgelebt und beigebracht wird, ist das Buch großartig. Man kann gar nicht anders, als daraus fundamentale Erkenntnisse zu erlangen, auch wenn sie vielleicht sogar ganz anders sind, als Tims...
Die rund 330 Seiten erhaltet ihr momentan für 11€ als Taschenbuch.
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