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Can't hurt me - von David Goggins

★★★★


Kennst Du die folgende Situation? Du hast dir etwas fest vorgenommen, wie beispielsweise eine bestimmte Strecke zu laufen oder eine Aufgabe zu erledigen, von der Du weißt, dass sie für dich wirklich eine Qual bedeutet? Und kennst Du dann auch diese leise Stimme in deinem Kopf, die dir sagt, dass sich die ganze Anstrengung und der Schmerz doch gar nicht lohnt und Du sie lieber umgehen solltest? Wenn Du wissen willst, wie Du diese Stimme in solchen oder ähnlichen Situationen zum Schweigen bringen kannst, dann ist das folgende Buch auf jeden Fall für dich zu empfehlen.



David Goggins ist ein ehemaliger Navy Seal, Marathonläufer und Redner. In seiner Autobiografie Can't hurt me erzählt er die Geschichte seines Lebens und wie er es geschafft hat, nicht nur drei der härtesten militärischen Ausbildungen erfolgreich zu absolvieren sondern darüber hinaus noch mehr als 60 Ultramarathons zu beenden und teilweise zu gewinnen.


"Wir steigen nicht auf das Niveau unserer Erwartungen,

wir fallen auf das Niveau unseres Trainings"


Die zum Teil mitreißend geschriebene Geschichte des Buches wird hauptsächlich chronologisch erzählt und beginnt in Goggins Kindheit, in der er, seine Mutter und sein Bruder von seinem Vater psychisch und zum Teil auch physisch misshandelt wurden. Darauf aufbauend schildert Goggins sein Heranwachsen im mittleren Westen der USA, seine militärische Laufbahn (David Goggins hat nicht nur dreimal die sogenannte Hell Week bei den Navy Seals absolviert, sondern ist auch der einzige Amerikaner, der neben der Seal-Ausbildung auch noch die Ausbildung zum Army Ranger und zum Air Force Tactical Air Controller absolviert hat).


Daran anschließend erzählt David Goggins, wie er nebenberuflich seine Laufkarriere startete und wie er sich in den letzten Jahren zu einem der besten Ultramarathonläufer der Welt entwickelt hat. An dieser Stelle des Buches wird auch seine bekannte 40%-Regel vorgestellt, auf die Du eventuell schon mal gestoßen sein könntest. Diese Regel besagt, dass Du erst 40% deiner maximalen Leistungsgrenze erreicht hast, wenn Du das Gefühl hast, nicht mehr weitermachen zu können.


"Leugnung ist die ultimative Komfortzone"


Bei Lesen wird dir schon vom ersten Kapitel an klar werden, warum David Goggins dieses Buch geschrieben hat. Das Buch dient als Aufarbeitung, ist dabei aber in seiner Gesamtheit wohl eher als abschreckendes Beispiel denn als Inspiration zur Nachahmung zu verstehen. David Goggins ist unbestreitbar ein zutiefst getriebener Menschen, der den physischen und psychischen Schmerz braucht, um sich lebendig zu fühlen.


Eine solche Geschichte zu lesen ist somit nicht immer angenehm, auf der anderen Seite allerdings unglaublich motivierend. In keinem Buch, welches wir bis dato gelesen haben, haben wir eine vergleichbare Geschichte gefunden, die so sehr dazu anspornt, Ähnliches zumindest selbst auszuprobieren. In der Zeit des Lesen habe ich (Jasper) gemerkt, wie ich meine eigenen sportlichen Leistungen durch die vermittelten Ideen aus dem Buch steigern wollte und auch konnte.


Ganz ausdrücklich müssen wir dazu allerdings festhalten, dass in diesem von Sport geprägten Buch überhaupt nicht auf der Faktor der körperlichen Regeneration eingegangen wird. Solltest Du durchs Lesen dieses Buches ebenfalls deinen sportlichen Ehrgeiz (wieder-) entdecken, so empfehlen wir dir auf keinen Fall, die im Buch vorgestellte Trainingsweise 1:1 nachzuahmen, sondern dich vorher umfangreich zu informieren und kein Verletzungsrisiko einzugehen.

Ebenfalls sollte dir klar sein, dass Du im Buch wenig zu Themen wie Ausgeglichenheit und innerer Ruhe finden wirst. Solltest Du auf der Suche nach einem Buch sein, dass dir dabei hilft mehr innere Kraft zu finden, empfehlen wir dir andere Bücher wie zum Beispiel Ikigai und In der Stille liegt dein Weg.


"Schmerz öffnet eine geheime Tür im Kopf, die sowohl zu Höchstleistungen als auch zu wunderbarer Stille führt."


Besonders gut an Can't hurt me hat uns gefallen, dass jedes der elf Kapitel mit einer konkreten Aufforderung beendet wird. Diese reichen von kurzer schriftlichen Reflexion bis zur Ausarbeitung konkreter Pläne und sollen dafür sorgen, dass Du die Thematik des vorangegangenen Kapitels noch mehr verinnerlichst.


Abschließend müssen wir noch sagen, dass Du dich auf jeden Fall auf die Sprache und den Stil des Buches einlassen musst. Nicht nur, dass Can't hurt me nur in englischer Sprache verfügbar ist, der Sprachstil an sich ist auch sehr direkt und fühlt sich zum Teil wie gedacht - geschrieben an. Es ist daher wohl auch nicht überraschend, dass es eine zensierte Version des Buches gibt.


Unser Fazit:


Es kommt nicht von ungefähr, dass Can't hurt me weltweit mehr als 3 Millionen Mal verkauft wurde. Selten haben wir eine persönliche Lebensgeschichte gelesen, die so offen, ehrlich, motivierend und doch verstörend zugleich war.


David Goggins erzählt in seinen Memoiren sein außergewöhnliches Leben und wie er es geschafft hat, durch die härtesten körperlichen und geistigen Barrieren zu brechen, die man sich überhaupt vorstellen kann. Wenn Du auf der Suche nach Motivation pur bist, deine Grenzen austesten und vielleicht sogar darüber hinaus zu gehen möchtest, dann lies Can't hurt me.


Solltest Du wie wir allerdings der Meinung sein, dass Lebensglück nicht alleine durch eisenharte Disziplin und ständige Qual zu noch größeren Höchstleistungen entsteht, dann könnte dich das Buch wie uns mit einem leicht fahlen Beigeschmack zurücklassen. Auch solltest Du sattelfest im Lesen der englischen Sprache sein, da der Text sich wie eines der wirklich zu empfehlenden Motivationsvideos von David Goggins liest.


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Über den Autor:


David Goggins (Jahrgang 1975) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Navy Seal, Ultramarathonläufer und öffentlicher Redner. Er ist der einzige Amerikaner, der sowohl die Ausbildung zum Navy Seal, zum U.S Army Ranger und zum Air Force Tactical Air Controller erfolgreich absolviert hat.


Goggins hat an mehr als 60 Ultra-Marathons teilgenommen, von denen er zahlreiche gewonnen hat. Bis 2014 war ein Weltrekordhalter mit 4030 Klimmzügen in knapp 17 Stunden. Bei seinen Läufen engagiert er sich für die amerikanische Hinterbliebenenhilfe, für die er mittlerweile mehrere Millionen US-Dollar gesammelt hat.




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Der Text verwendet wegen der besseren Lesbarkeit nur die männliche Bezeichnungen; selbstverständlich sind damit auch alle anderen Geschlechter angesprochen, männlich, weiblich und divers.




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